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KI in der automatisierten Fertigung – Mit „Datenturbo“ zur perfekten Produktion?

 

Mit der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der industriellen Fertigung eröffnen sich neue Möglichkeiten, die Automatisierung weiter voranzutreiben und bestehende Prozesse auf ein völlig neues Optimierungslevel zu bringen. Branchenübergreifend wird KI zum entscheidenden Faktor, um Effizienz, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die heutigen Anwendungsmöglichkeiten von KI in der automatisierten Fertigung und beleuchten, wie diese Technologie bereits heute spürbare Vorteile liefert.

KI-gestützte Qualitätssicherung

Einer der vielversprechendsten Anwendungsbereiche von KI ist die Qualitätssicherung. In automatisierten Produktionslinien werden enorme Mengen an Daten generiert, etwa durch Sensoren und Bildverarbeitungssysteme. KI kann diese Daten in Echtzeit analysieren, um Abweichungen oder Fehler im Produktionsprozess zu identifizieren.

Zum Beispiel wird in der Automotive-Industrie KI eingesetzt, um mithilfe von Machine-Vision-Technologien Bauteile auf Fehler zu überprüfen, bevor sie in Fahrzeuge eingebaut werden. Diese Systeme sind in der Lage, winzige Risse oder Abweichungen zu erkennen, die mit bloßem Auge oder traditionellen Methoden schwer zu finden wären. Das reduziert Nacharbeit, Ausschuss und gewährleistet höchste Qualität bei gleichzeitig höherer Geschwindigkeit als herkömmliche Prüfprozesse.

Predictive Maintenance: Die „Glaskugel“ für Maschinenausfälle

Mithilfe von Datenanalyse können auch ungeplante Maschinenstillstände erheblich reduziert werden. Durch die kontinuierliche Überwachung von Maschinendaten können KI-Systeme Abweichungen von normalen Betriebsparametern erkennen und voraussagen, wann eine Maschine voraussichtlich gewartet oder repariert werden muss. Diese vorausschauende Wartung verhindert teure Ausfälle und maximiert die Verfügbarkeit der Anlagen.

Intelligente Produktionsplanung und -steuerung

Die Produktionsplanung und -steuerung in der industriellen Fertigung wird zunehmend komplexer. Mit globalen Lieferketten, Schwankungen in der Nachfrage und immer spezifischeren Kundenanforderungen müssen Produktionsprozesse flexibel und anpassungsfähig sein. KI kann hier Abhilfe schaffen, indem sie Produktionsprozesse optimiert und dynamisch anpasst.

Moderne KI-Algorithmen sind in der Lage, enorme Datenmengen aus verschiedenen Quellen wie Bestellhistorien, Lieferzeiten oder Lagerbeständen zu analysieren und auf dieser Grundlage Produktionspläne in Echtzeit anzupassen. Dies ermöglicht nicht nur eine flexiblere Produktion, sondern auch eine bessere Auslastung der Maschinen und eine effizientere Ressourcennutzung. Unternehmen, die Smart Manufacturing-Konzepte implementiert haben, reduzieren so Überproduktion und Lagerkosten, während sie gleichzeitig die Lieferzeiten verbessern.

Robotics und KI: Eine neue Dimension der Automatisierung

Manipulatoren und Industrieroboter sind schon etwas länger fester Bestandteil in vielen Industriezweigen. Dennoch verspricht die Kombination von Robotik und KI regelrechte Quantensprünge in der industriellen Fertigung. Während herkömmliche Industrieroboter oft starr und für einen singulären Einsatzzweck programmiert sind, ermöglichen KI-gestützte Robotikeinheiten eine flexible Anpassung an unterschiedliche Aufgaben und Umgebungen. Durch maschinelles Lernen können Roboter selbstständig aus Daten lernen und ihre Handlungen optimieren. Sie passen ihr Handling zum Beispiel an verschiedene Bauteilgrößen und -formen an oder greifen sicher und zuverlässig einzelne Komponenten aus unsortierten Mengen zur Weiterverarbeitung. Umrüstzeiten werden somit auf ein Minimum reduziert.

Fazit: KI-Integration ist kein Selbstläufer – der Aufwand lohnt sich aber

Trotz der enormen Potenziale gelingt eine Implementierung von KI-Technologien nicht von heute auf morgen. Ein zentrales Problem ist die Integration der KI-Systeme in bestehende Infrastrukturen, die oft nicht auf eine solche Digitalisierung ausgelegt sind. Zudem erfordert die Nutzung von KI qualifiziertes Personal und eine klare Datenstrategie.

Nicht zuletzt ist das Thema Datensicherheit ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Thema rund um KI-Technologien. Insbesondere wenn es um den Austausch sensibler Produktions- und Betriebsdaten geht. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre KI-Systeme sicher und gegen Angriffe von außen geschützt sind. Darüber hinaus bestehen rechtlich noch einige Grauzonen, die noch nicht abschließend reguliert sind. Wer haftet beispielsweise, wenn ein KI-gestütztes System einen Fehler begeht, der zu Produktionsausfällen führt? In diesem Zusammenhang steht ebenfalls die Frage nach der Transparenz von KI-Prozessen und -Entscheidungen, die in der Regel nicht eindeutig rekonstruiert werden können. Dokumentations- und Prüfpflichten stehen deshalb im Raum und Unternehmen könnten schon bald verpflichtet werden, KI-Prozesse und Anwendungsfelder genau festzuhalten.

Trotz dieser Herausforderungen steht außer Frage, dass KI die industrielle Fertigung nachhaltig verändern wird. Die Anwendungsmöglichkeiten von KI in der industriellen Fertigung sind vielfältig und reichen von der Qualitätssicherung über die Wartung bis hin zur Produktionsplanung und Logistik.  Wer sich frühzeitig mit der Implementierung von KI-Technologien beschäftigt und diese als Teil der Unternehmensstrategie verankert, wird von erheblichen Wettbewerbsvorteilen profitieren.