Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Themen des 21. Jahrhunderts. Darum schöpft die VWH GmbH bestehende Potentiale bestmöglich aus und trägt so ihren Teil zum Klimaschutz bei. Einer der wichtigsten Bausteine dafür ist die Ersatzteilversorgung ihrer Kunden. Dieser vormals unter dem Begriff „Obsoleszenz Management“ firmierende Geschäftsbereich erhält nun einen neuen Namen: Renessenz.
Wie kann nun die Änderung eines Begriffes Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Wirtschaftsunternehmens haben? Sprachwissenschaftlich gesehen ist das eine Frage der Semantik – und letztlich der Perspektive.
Woher kommt der Begriff?
Wer nun das Wort „Renessenz“ bei Google eingibt oder in einem Wörterbuch nachschlägt, wird dort leider nicht fündig werden, denn es handelt sich um einen Neologismus, eine Wortneuschöpfung. Dennoch dürfte der Begriff bei dem ein oder anderen gewisse Assoziationen hervorrufen. Gewissermaßen abgeleitet ist die „Renessenz“ von dem Wort „Renaissance“. Vereinfacht gesagt steht die Renaissance für eine kulturgeschichtliche Epoche, welche vor allem im 15. und 16. Jahrhundert in Europa vorherrschend war. Die Renaissance war eine Epoche der Wiederbelebung vergangener Zeiten, Technologien und kultureller Strömungen, etwa so wie auch heute beispielsweise Modetrends oder Musikstile vergangener Jahrzehnte ihr „Comeback“ feiern und mit zeitgemäßen Elementen zu etwas Neuem und Modernem „recycelt“ werden. Angelehnt an eben diese Geisteshaltung ist auch die Bedeutung von „Renessenz“ zu verstehen. Diese ist auf drei wesentliche Kernaspekte zusammenzufassen:
Sich besinnen auf Bestehendes.
Zurückgreifen auf Bekanntes und Bewährtes.
Weiterentwickeln von Altgedientem.
Warum Renessenz? Auch bewährte Maschinen verdienen eine Renaissance
Bislang trug der Bereich der Ersatzteilversorgung den Namen „Obsoleszenz Management“. Unabhängig von der Sperrigkeit und Unaussprechlichkeit des Begriffs ist hier vor allem ein Aspekt überarbeitungswürdig: „Obsoleszenz“, beziehungsweise „obsolet“ bedeutet „veraltet“, „überholt“ oder „unbrauchbar“. Somit wird also in erster Linie die Vergänglichkeit von Maschinen und Bauteilen betont.
„Dies wird dem Sinn einer langfristigen und zuverlässigen Ersatzteilversorgung jedoch nicht mehr gerecht.“, meint Cornelius Neuroth, Vertriebsleiter bei VWH. „Zwar können sich Technologien und Anlagen durch Innovationen oder Alterserscheinungen natürlich überholen, dies bedeutet jedoch noch lange nicht, dass wertvolle Investitionsgüter sofort zum sprichwörtlichen „alten Eisen“ gehören. Umsichtige Unternehmen wie die VWH stehen für eine ganzheitliche und nachhaltige Betreuung ihrer Kunden und sind in der Lage, abgekündigte Bauteile oder dringend benötigte Sonderanfertigungen auf den Bedarf des Kunden zugeschnitten herzustellen: Schnell, passgenau und in Erstausrüsterqualität.“
Damit kann vermeintlich ausgedienten Maschinen und Anlagen neues Leben eingehaucht
werden und Produktionsausfälle, Stillstände oder teure Neuanschaffungen werden vermieden.
„Dieser Einstellung möchten wir deshalb auch mit einem neuen Namen für diesen Servicebereich Rechnung tragen. Renessenz soll den Blick auf die Potentiale von Erneuerung und Instandhaltung umlenken und deutlich machen, dass sich dahinter viel mehr verbirgt als der bloße Austausch von Bauteilen. Maschinen und Anlagen können erhalten und durch optimierte Bauteile sogar verbessert werden, anstatt gleich als überholt und unbrauchbar betrachtet und ausgemustert zu werden.“, so Neuroth weiter.
Was kann Renessenz?
Die Renessenz umfasst verschiedene Leistungen, die alle zum Zweck haben, die Produktlebenszyklen von Maschinen zu verlängern. Dies kann durch Re-Design oder Re- Engineering erreicht werden. Unter Re-Design ist die Wiederherstellung von Bauteilen, für die keine technischen Daten mehr vorliegen, zu verstehen. Durch taktile und optische Erfassung ist die VWH GmbH jederzeit in der Lage, benötigte Bauteile exakt zu vermessen und zu reproduzieren. Je nach Umfang und Bedarf können so Bauteile als Unikate schnell und zuverlässig per 3D-Druck hergestellt oder durch Spritzguss und zerspanende Fertigung in kleinen und großen Serien bereitgestellt werden. Beim Re-Engineering können zusätzliche Optimierungen am Bauteil vorgenommen werden. Auch diese können vorher mittels Prototypfertigung aus dem 3D-Drucker getestet und verbessert werden. Alle Maßnahmen werden begleitet durch kontinuierliche maschinelle und persönliche Qualitätskontrolle und einer fortlaufenden Ersatzteillogistik, bestehend aus Transport und Lagerung. Dadurch garantiert das Unternehmen eine langfristige Versorgungssicherheit und Wertschätzung substanzieller Investitionsgüter.
Langer Rede, kurzer Sinn: Neues Wort, neue Perspektive
„Raider heißt jetzt Twix. Sonst ändert sich nix.“ – so vermarktete ein bekannter Süßwarenhersteller das Re-Naming eines Schokoriegels zu Beginn der 90er-Jahre. Gilt das nun auch für das Re-Naming des Ersatzteilmanagements der VWH? Über 700 Wörter nur für einen neuen Namen? Weit gefehlt, resümiert Cornelius Neuroth: „Wir möchten erreichen, dass sich mit dem neuen Begriff auch eine neue Haltung zum Thema Reparatur und Instandhaltung bei unseren Kunden und Mitarbeitenden etabliert. Überholte Technologien und abgekündigte Bauteile bedeuten nicht das Ende für Maschinen. Wir können Bauteile ersetzen, reproduzieren und sogar optimieren. Damit schärfen wir das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und leisten einen wertvollen Beitrag für Kunden und Umwelt. Erneuern – renew – Renessenz!“